Shootings mit Geschwisterkindern
Geschwisterkinder sind so individuell in der Persönlichkeit, wie das Neugeborene selbst. Manche Kinder sind schüchtern und nur schwer vor die Linse zu bekommen. Andere wiederum sind aufgeweckt, neugierig und lassen sich gern fotografieren.
Nach meinen Erfahrungen macht es einen großen Unterschied, ob das Geschwisterkind noch ein Kleinkind oder schon ein älteres Kind ist.
Ältere Kinder wissen meist, was auf sie zu kommt und was von Ihnen erwartet wird.
Oft sind sie stolz auf das Neugeborene und sehen sich manchmal als eine Art Beschützer.
Das zeigt sich auch in der Fotografie, da sie meistens sehr kooperativ sind.
Bei Kleinkindern ist die Situation eine Andere. Mit der Geburt des Geschwisterkindes hat sich ihr Leben plötzlich völlig auf den Kopf gestellt. Sie verstehen noch nicht richtig was die neue Situation für sie bedeutet. Des Öfteren zeigt sich dies durch Eifersucht und Trotz, da sie nicht mehr alleiniger Mittelpunkt der Eltern sind.
Für die Fotografie braucht es viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Generell kann man die kleineren
Geschwisterkinder nicht zwingen sich mit dem Neugeborenen fotografieren zu lassen. Jedoch kann man versuchen sie spielerisch einzubinden. Manche haben Berührungsängste vor dem Neugeborenen oder interessieren sich kaum für den neuen Familienzuwachs.
Wie bereite ich ein Geschwisterkind vor?
Mit Kindern ab 5 Jahren kann man im Vorfeld drüber sprechen, dass ein Fotoshooting ansteht und auch erklären wie es abläuft.
Kleinkinder bereitet man am besten vor, in denen man sie an das neue Geschwisterkind gewöhnt, um Berührungsängste abzubauen. Toll ist es auch sie mit einzubinden, wie zum Beispiel sie die Windel holen zu lassen. Des Weiteren kann man ihnen zeigen, wie man das Neugeborene vorsichtig streicheln kann.
Das Fotoshooting selbst versuche ich dann spielerisch umzusetzen. Zuerst mache ich gern nur ein paar Bilder vom Geschwisterkind beim Spielen. So kann es sich an die Situation des Fotografierens und an meine Anwesenheit gewöhnt. Dann wird das Kleinkind ans Baby herangeführt. Klappt es nicht so mit dem streicheln, Küsschen geben oder Stillsitzen lasse ich das Kind zum Beispiel mit einem kleinen Zug oder Auto vorsichtig über den Po des Babys fahren oder an ihm vorbei.
Wenn das Baby im Körbchen liegt, kann das Geschwisterkind dahinter oder daneben sitzen. Dabei kann es auch notfalls beschäftigt werden, mit Blumen oder einem Spielzeug in der Hand.
Da Kleinkinder nur eine sehr kurze Konzentrationsfähigkeit haben, müssen diese Bilder schnell im Kasten sein.
Oft beruhigen sich auch aufgeregte kleinere Geschwisterkinder, wenn dann Mama und Papa für ein Familienbild mit dazukommen.
Fazit
Letztendlich ist es immer auch von der Tagesstimmung des Geschwisterkindes abhängig, wie kooperativ es sich beim Fotoshooting zeigt. Man sollte viel Geduld aufbringen und manchmal ist auch eine kleine Belohnung, die in Aussicht gestellt wird, hilfreich.